Die Stoffgruppe der PFAS ist seit einigen Jahren durch ihre Persistenz und zum Teil vermuteten toxischen Eigenschaften in den Fokus für Regulierungen auf EU-Ebene gekommen. Die österreichische Industrie ist sowohl als Verarbeiter als auch als Anwender von PFAS und PFAS-Produkten von dieser Beschränkung massiv betroffen. Dies gilt insbesondere auf Grund der Beschränkung von Fluorpolymeren, bei denen es derzeit keine adäquaten Alternativen gibt und anderen Rohstoffen und Zwischenprodukten, die unter die PFAS-Definition fallen. Bei einer generellen Beschränkung der Verwendung dieser Stoffgruppe werden massive Auswirkungen in vielen Bereichen mit einer Verminderung der Konkurrenzfähigkeit sowie auch Schwierigkeiten bei der Erreichung der Green Deal Ziele befürchtet.
Die Arbeit gibt einen Überblick über die aktuellen Anwendungen und den erwarteten wirtschaftlichen Folgen einer solchen Beschränkung in Österreich. Die wesentlichen Aussagen basieren auf Interviews und einer Fragebogenerhebung bei betroffenen Unternehmen. Dabei wurden mit Anwendern die eingesetzten Mengen, die funktionale Notwendigkeit, mögliche Eintragspfaden in die Umwelt, Expositionspfade für die Gefährdung von Menschen, potenzielle Alternativen und deren Auswirkungen besprochen. Die aktuellen Herausforderungen, die aus einer Beschränkung dieser Stoffgruppe entstehen würden, werden sachlich dargestellt und Vorschläge für die weitere Vorgangsweise abgeleitet.